Der Mann, den die Frau liebt, steht vor der Tür, und hinter der Tür steht die Frau, die der Mann liebt, und fragt sich, ob er klingeln wird, und er fragt sich, wann sie öffnet, denn er möchte jetzt bei ihr sein und sie möchte, dass er klingelt, und dann klingelt er und sie macht auf und drei Jahre vergehen wie ein Lutschbonbon auf der Zunge; dann verschwindet er aus ihrem Leben und hinter ihm schlägt sie die Tür zu und weint.
Später irgendwann, irgendwo, gerade als er meint, die Frau vergessen zu haben, beginnt der Mann, sie zu vermissen. Daran hat er nicht gedacht, dass er sie vermissen könnte, aber jetzt tut er es, und er vermisst sie auch noch, als er dann wieder vor der Tür steht, und hinter der Tür steht wieder die Frau und fragt sich, ob der Mann ihr gefehlt hat, und als er klingelt, weiss sie es plötzlich.
Der Mann, nachdem er eine Weile gewartet hat, schiebt einen Zettel unter der Tür hindurch, dreht sich um und will gehen und geht dann doch nicht, denn ihm fällt ein, dass er eigentlich Zeit hat, denn eigentlich ist er hier zu Hause. Die Frau zerknüllt den Zettel, macht endlich die Tür auf, bittet den Mann herein und sagt zu ihm: Warte einen Augenblick. Und während er wartet, verlässt sie ihn. Sie sagt sich, solange sie ihn nicht vermisst, wird sie nicht zurückkehren. Aber nachts träumt sie manchmal noch von jener Tür. Im Traum kann sie sich nicht entscheiden, auf welcher Seite der Tür sie steht, ob innen oder aussen. Aber, denkt sie dann, wenn sie am Morgen erwacht, vielleicht ist das auch gar nicht wichtig.